Meine letzten Tage

Der Anfang der letzten Woche bestand hauptsächlich daraus, sich nach Abschiedsgeschenken um zu schauen und die abschließenden Unterrichtsstunden vor zu bereiten. Am Dienstagabend fuhr ich zusammen mit Rev. Wipassi zu seinem Geburtsort, etwa zwei Stunden von Matara entfernt. In diesem, doch ganz schön abgelegenen Dorf besuchten wir seine 90 Jahre alte Mutter und den Rest der Familie. Beeindruckend war bei diesem Besuch, dass ich einige einheimische Früchte probieren durfte, die sehr exotisch waren und ich zuvor noch nie gesehen hatte. Bei unserer Rückkehr nach Matara wurde ich schon von Mrs. Rathna (Englischlehrerin) und ihrer Familie erwartet, die mich zu sich nach Hause zum Abendessen einluden.

In den nächsten Tagen besorgte ich die letzten Geschenke und verbrachte einige Zeit im  Office. Am Samstag war dann der letzte Unterricht, welcher in der 6. Klasse die deutsche Nationalhymne und in den Klassen 7 und 8 Briefe schreiben zum Inhalt hatte. Im Laufe des Nachmittags gab es eine Abschiedszeremonien für mich. Nach einigen Reden und Überreichungen von Geschenken, musste ich mich leider schon von den ersten verabschieden.

Am Sonntag bereitete ich meine Abreise vor und bekam außerdem von einigen Leuten Abschiedsbesuche, bevor ich am Montag Sri Lanka schweren Herzen verließ.

Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, am Projekt mitwirken zu können. So habe ich in den drei Monaten, was doch eine recht kurze Zeit war, erstaunlich viel erleben dürfen. Neben den vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die ich sammeln konnte, habe ich auch einige Freunde gefunden. Insgesamt möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die es mir ermöglicht und mich unterstützt haben, vor Ort tätig zu werden. Ich hoffe, dass es mit dem Children-Center-Projekt so gut weiter geht wie bisher.

Ich wünsche euch alles Gute.

Euer Pablo

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Die vorletzte Woche

Am Freitag ging es mir schon wieder besser, so dass ich den Tag im Office startete und den Unterricht für den Nachmittag und den folgenden Tag vorbereiten konnte. Dann ging es ans eigentliche Unterrichten. Der Samstag verging schnell, wobei bei Klasse 6 der Satzbau das Thema war und bei den Klassen 7,8,9 die Artikel.

Der Tag darauf war von einem Ausflug bestimmt, und zwar zu einem „Blowhole“. Was ist das? An einer Stelle nahe am Meer wird Wasser durch eine Felsspalte gedrückt, so dass bei Wellengang Fontänen bis zu 30 Metern Höhe entstehen. Nach ca. 30-minütiger Fahrt mit dem Van, waren wir auch schon da. Anfangs präsentierte sich das Loch eher unspektakulär, später kam es dann doch noch zu ein paar Fontänen von beeindruckender Höhe. Auf dem Rückweg machten wir einen Stopp an einem der vielen Strände, um eine Partie Cricket zu spielen.

Sonntags mietete ich mir nach der Morgenroutine (Fegen und Co.) einen Roller für einen Teil meiner nun schon letzten zwei Wochen auf Sri Lanka, die jetzt doch erstaunlich schnell gekommen waren. Den Rest des Tages verbrachte ich im Office, wo ich meinen Blog hoch lud und den nächsten Unterricht vorbereitete.

Den  folgenden Vormittag verbrachte ich damit, mein Video voran zu bringen. Gegen Nachmittag fuhr ich in die Stadt, um schon mal erste Abschiedsgeschenke zu besorgen. Auf dem Rückweg fuhr ich spontan an einen nahen Strand, um noch ein Stündchen surfen zu gehen. Auf dem Surfboard hatte ich meine Actioncam befestigt. Leider ging diese, trotz einem zusätzlichen Sicherheitsband, durch den hohen Wellengang im Meer verloren. Da ich zwar schon einiges am Tempel gefilmt habe, aber auch noch einiges filmen wollte bzw. ein Teil der Filmchen nun nicht mehr vorhanden sind, wird es leider nur ein abgespecktes Video über meinen Aufenthalt geben.

Die nächsten drei Tage verbrachte ich im Office, mit Unterrichten in der Schule oder ich machte kleinere Ausflüge in die Umgebung. Freitags hatte ich die Möglichkeit mit ein paar Schildkröten zu schwimmen, was ein wirklich tolles Erlebnis war.

Am Samstag war kein Unterricht. Es waren nämlich Wahlen, bei denen ein paar Lehrer bestimmte Aufgaben zu erfüllen hatten und deshalb nicht ihrer Lehrtätigkeit nachkommen konnten.  Da ich dies erst nach meinem Unterricht am letzten Samstag erfahren hatte, habe ich jetzt anstatt zwei, nur noch einen Samstag zum Unterrichten, wodurch ich meinen Unterricht etwas umplanen muss. Aber nun zum Samstag. Für den Vormittag hatte ich nämlich das Backen von Kaiserschmarrn mit einigen anderen vom Children Center geplant. Dazu hatte ich alles Nötige schon am Vortag eingekauft. Warum ausgerechnet Kaiserschmarrn? Naja, das hat sich für mich am besten realisieren lassen, da ich bis auf eine Herdplatte weder Ofen noch sonstige technische Hilfsmittel zur Verfügung habe. Und außerdem bekommt man Eier, Mehl, Milch und etwas Zucker praktisch überall auf der Welt, so auch auf Sri Lanka. Das Anstrengendste war, das Eiweiß zu Schnee zu schlagen. Das wusste ich bereits vom Probekochen am Vortag zusammen mit Visudhdhi. Da mein Arm irgendwann lahm war, musste jeder mal ran. Nach knapp drei Stunden hatten wir eine schöne Portion Kaiserschmarrn mit selbst gemachtem Apfelbrei und Puderzucker. Insgesamt kam das Essen gut an, da die meisten Singhalesen vernarrt in Süßes sind.

 

Der nächste Morgen hielt zu meiner Überraschung einen Trip nach Galle bereit. Ich hatte eine Nachricht bekommen, dass es um 9 Uhr am Tempel losgehen sollte. Zusammen mit Nadun, Gayan und Kasun starteten wir dann um 10 Uhr. In Gale besichtigten wir das Fort und ebenso die dazugehörigen, schönen und alten Gassen der Anlage. Anschließend ging es zu einem nahe gelegenen Strand zum Baden, wobei sich Nadun und Gayan nicht ins Wasser bewegen ließen.

Ich bin nun gespannt auf meine letzte Woche.

Bis dahin.

Euer Pablo

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Besuch beim Künstler und ein verletzter Hund

Nach dem arbeitsreichen Samstag nutzte ich den freien Sonntag, indem ich meinen nächsten Blogeintrag verfasste. Zum Mittagessen wurde ich von einer Familie aus Nawimana (dem hiesigen Stadtteil) eingeladen. Diese hatte einen Familienangehörigen drei Monate zuvor verloren. Man erzählte mir, dass es üblich ist, dass die Familie des Verstorbenen ein festliches Essen vorbereitet für alle Freunde und Verwandten der betroffenen Familie. Dort traf ich auch einen Künstler, dem ich zuvor schon am Children Center begegnet war. Nach dem Essen folgte ich seiner Einladung und schaute mir einige Kopien seiner abstrakten Bilder an, die er sogar schon in Colombo ausgestellt hatte. Darunter fanden sich viele Bilder der Singhalesischen Kultur oder auch ein sehr eindrückliches Bild vom Tsunami.

Der Großteil des Montags war von einer Zeremonie geprägt. Diese galt der feierlichen Setzung des Grundsteins einer Mauer hinter der Haupthalle auf dem Tempelgelände. Bereits zwei Wochen zuvor hatten Arbeiter mit einem Bagger begonnen Erde hinter der großen Halle abzutragen. Der Grund  ist, dass es Erosionen gab und diese mit einer massiven Wand gestoppt werden sollen. Oberhalb der Halle ist außerdem der heilige Bodhibaum gepflanzt, der auf keinen Fall abrutschen darf. Die Zeremonie bestand daraus, dass einige Leute aus dem hiesigen Stadtteil, Rev. Wipassi samt seiner Zöglinge und der Chefmönch von Polhena (Stadtteil von Matara) sich vor der Baustelle versammelten. Es wurden Opfergaben gebracht und gemeinsam gebetet, wobei ein weißer Faden durch die Baustelle gespannt war, an dessen Ende die Mönche saßen. Unter dem Sprechgesang der Gebete, durfte der geladene Mönch aus Polhena (und Freund von Rev. Wipassi) feierlich den Grundstein setzten. Zum Schluss wurden alle anwesenden von den Mönchen gesegnet und bekamen weiße Armbänder.

Die nächsten zwei Tage gab es keine besonderen Ereignisse, außer, dass am Dienstag kein Unterricht stattfand. So nutzte ich die Zeit im Office für Unterrichtsvorbereitungen, um an meinem Video zu arbeiten, etwas Sport zu machen und zu lesen.

SK Town Beach

Am Donnerstagmorgen entschloss ich mich zu einem kleinen Ausflug. Also nahm ich um kurz vor neun den Bus in die Stadt, in dem ich prompt Govindi begegnete. Vom Fort aus verschlug es mich entlang des Strandes zu einem untouristischen Strand, wo ich die Gelegenheit zum Surfen ergriff. Anschließend kehrte ich wieder in den Tempel zurück. Den Nachmittag verbrachte ich mit Tesheema und Govindi mit dem Sortieren von Unterlagen des Buddhismusunterrichts.

Der Freitag bestand aus Unterrichtsvorbereitungen und Unterrichten, wie auch der anschließende Samstag. Nach der Morgenzeremonie mit den Schülern startete wie üblich der Unterricht. Die 6. Klasse lernte die Personalpronomen und das Konjugieren kennen. Mit Klasse 7, 8 und 9 beendete ich das Thema der Adjektive und ging über zu den Adverbien.

Die übliche sonntägliche „Dahamma school“ wich einer Zeremonie zu Ehren der Eltern. Hierzu kamen die Familien und es wurden Opfergaben in einer Menschenkette durchgegeben bis hoch zur Stupa. Daraufhin wurde gebetet und die Kinder knieten vor ihren Eltern nieder. Im Anschluss versammelten sich die Kinder in der großen Halle, wo ein paar Reden gehalten wurden und die Kinder feierlich die Stoffe für ihre neuen „Dahamma school Uniformen“ (alles in weiß) überreicht bekamen. Zum Mittagessen war ich mit einigen anderen vom Children Center von einer Familie aus Nawimana eingeladen. Auch hier war ein Familienangehöriger drei Monate zuvor verstorben.

Den nächsten Morgen nutzte ich, um nochmals an den vor ein paar Tagen entdeckten Strand zu fahren. So stieg ich mit den beiden Mönchen Visudhdhi und Kasene ins Tuktuk und sie setzten mich auf halbem Weg zu ihrem Buddhismusunterricht ab. Von dort konnte ich den Strand gut zu Fuß erreichen. Da am Nachmittag beim Tempel aufgrund von Bauarbeiten kein Strom vorhanden war, fielen meine Internetrecherchen für den Unterricht flach und ich begnügte mich mit meinem Buch.

Von nun an ist meine Englischklasse jeden Dienstag und Freitag ebenfalls eine Deutschklasse. Da die Schüler noch keine Erfahrung mit dem Fach Deutsch haben, ging es um die Basics, die ich auch meiner 6. Klasse am Samstag beibringe. Nach dem Unterrichten verbrachte ich die meiste Zeit des restlichen Tages im Office, wo ein Handwerker den kaputten Drucker reparierte. Das Fazit war, dass eine Echse im Inneren an der Hardware des Druckers geknabbert und so eine Rechnung von fast 400 Euro verursacht hatte. Am Abend fuhr ich mit Visudhdhi und zwei anderen zum Tierarzt. Kalu, einer der Haushunde, wurde nämlich ein paar Abende zuvor von fünf Wildschweinen attackiert und trug eine Wunde davon.

Am Mittwoch war mein zweiter „Poya day“ (Vollmond) hier auf Sri Lanka. Da jeder Vollmond auf Sri Lanka ein buddhistischer Feiertag ist, war am Tempel Hochbetrieb. Wie auch das letzte Mal, gab es um 6:00 Uhr in der Früh eine Zeremonie, bestehend aus Opfergaben und Gebeten. Den ganzen Tag über wurde in der Großen Halle gebetet. Am Abend gab es dann abschließend ein Gebet unter dem Bodhibaum. Ich nahm jedoch nur teilweise teil, da ich mich auf Grund eines Infekts größten Teils ins Bett zurückzog.

Wie auch schon ein paar Tage zuvor, war am Folgetag kein Strom im Tempel. So versuchte ich mich auszukurieren, um den Infekt schnellstmöglich abzuschütteln.

In der Hoffnung bei meinem nächsten Blogeintrag wieder topfit zu sein, mache ich hier erst einmal Schluss.

Bis zum nächsten Mal.

Euer Pablo

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Jaffna und zwei arbeitsreiche Samstage

Da ich vor dem Unterricht am Freitag endlich meinen Roller gemietet hatte, nutzte ich ihn auch gleich am folgenden Tag. Auf Grund der Tatsache, dass im Office nichts los war, verbrachte ich den Vormittag im dem nah gelegenen Dondra. Neben einem großen Tempel, inklusive Elefanten, besuchte ich den Hafen und auch den sehr schön gelegenen Leuchtturm von Dondra, der den südlichsten Punkt Sri Lankas markiert. Am frühen Nachmittag kam Frau Scheerer zu Besuch, eine Patenmutter aus Karlsruhe, die nun schon zum zweiten Mal das Children Center und ihr Patenkind besucht hat. Wie auch bei meiner Ankunft, gab es Tee mit verschiedenen singhalesischen Snacks, im Anschluss wurde das Tempelgelände erkundet. Am Abend, nachdem Frau Scheerer wieder in ihre Unterkunft gefahren war, fuhr ich zusammen mit Rev. Wipassi auf die „Beerdigung“ eines Mönchs, in das nun schon bekannten Dondra. Dies war mal wieder eine sehr fremde Erfahrung für mich, mit vielen neuen Eindrücken. Alle Besucher waren in weiß gekleidet (bis auf die Mönche), auf dem Tempelgelände des verstorbenen Mönchs verteilt und in Gespräche vertieft. Etwas abseits war ein Raum, in dem der Tote in einem orangenen Totenbett lag. Alles war sehr festlich hergerichtet. Nach einem kurzen Besuch bei dem Verstorbenen, gesellten sich Rev. Wipassi und ich bei einer Tasse Tee zu anderen Mönchen und redeten über die Probleme des Studiensystems auf Sri Lanka. Am Folgetag sollte der Körper verbrannt werden, wie es im Buddhismus üblich ist. Insgesamt bin ich auf der „Beerdigung“  keiner ausgeprägten Trauer begegnet. Das kommt daher, denke ich, dass im Buddhismus an die Wiedergeburt geglaubt wird und somit der Tod der Übergang in ein neues Leben ist. Rev. Wipassi meinte zu mir, dass er sowohl traurig als auch glücklich sei über den Tod des befreundeten Mönchs.

Die nächsten zwei Tage verbrachte ich zum Teil im Office, unter anderem um Unterricht vorzubereiten. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, mit dem Roller ein paar Strände in der Umgebung zu erkunden.

Am Dienstag hielt ich meine nächste Unterrichtsstunde in meiner Englischklasse. Dabei ging es um Cartoons mit der Thematik „Müllverschmutzung in den Weltmeeren“. Am Nachmittag erhielten wir Besuch vom Ehepaar Beckers samt einem befreundeten Paar. Wie auch schon bei Frau Scheerer gab es in Anwesenheit der zwei Patenkinder der Beckers singhalesische Snacks und anschließend die obligatorische Tempelbesichtigung.

Im Laufe der nächsten zwei Tage hatte ich einiges an Freizeit, sodass ich zwei Mal nach Midigama zum Surfen fuhr. Auch bot sich mir die Gelegenheit meinen Englischunterricht für Freitag, wie auch meinen ersten Deutschunterricht für Samstag, vorzubereiten.

Nachdem ich den Vormittag im Office verbracht hatte stand der Englischunterricht an. Thema der heutigen Stunde war die „Globalisierung“, erneut verwendete ich zur Veranschaulichung Cartoons.

Dann war es soweit, mein erster arbeitsreicher Samstag im Children Center war gekommen. Nach der immer noch meist üblichen Morgenroutine aus Tee, Fegen und Frühstück, gab es eine Eröffnungszeremonie in der großen Halle. Dabei hielten sowohl einige Schüler kurze Ansprachen, als auch die Lehrer sagten ein paar Worte zum Beginn des neuen Schuljahrs (auch ich kam an die Reihe). Nach einem Gebet wurde die Nationalhymne Sri Lankas gesungen. Zu meiner Überraschung wurde  auch noch die deutsche Nationalhymne gespielt, was irgendwie mit einem seltsamen Gefühl verbunden war, da ich der einzige Deutsche unter ca.150 Singhalesen im Raum war. Kurze Zeit später hatte ich die 6. Klasse. Diese Schüler haben noch gar keine Erfahrung mit Deutsch und so ging es nach gegenseitigem Vorstellen um das deutsche Alphabet und erste einfache Sätze. Darauf folgten dann die Klassen 7,8 und 9, mit denen ich hauptsächlich Grammatik durchging, in der Hoffnung ihre jeweiligen Sprachlevels zu erfahren. Um 16:30 Uhr, nach über sieben Stunden des Unterrichtens, war ich dann doch ganz schön erschöpft. Pünktlich zum Unterrichtsschluss begann ein heftiges Gewitter. Da ich zusammen mit Rev. Wipassi, Gayan, Govindi, Kanthi und noch ein paar anderen morgen nach Jaffna in den Norden fahren würde, wollten Gayan, Kasun und ich mit dem Tuktuk des Children Centers ein paar Besorgungen in der Stadt machen. Das Gewitter war bereits eine Stunde am Brodeln, als wir aufbrachen. Jedoch mussten wir schon nach einem Kilometer kehrtmachen, da unter einer neu gebauten Zugstrecke eine Absenkung war, in der sich das Wasser bereits ca. einen Meter hoch aufgestaut hatte. Nachdem wir beim Wendemanöver fast gekentert wären, war es angenehm wieder ins Trockene zu kommen.

 

Den Sonntagvormittag nutzte ich, um meinen gemieteten Roller zurückzubringen und um mich auf Jaffna vorzubereiten. Kurz nach dem Mittagessen startete der Minivan vom Tempel vollgepackt mit 9 Passagieren (inklusive dem Fahrer und mir), Gepäck und jeder Menge Essen mit Kochutensilien. Nach fast sieben Stunden im Auto, erreichten wir Anuradhapura, wo wir übernachteten. Da wir noch etwas kochten, ging es für die meisten der Gruppe erst um 00:00 Uhr ins Bett.

Für das Küchenteam klingelte der Wecker schon um 03:00 Uhr morgens, da sie das Frühstück und ein Lunchpacket vorbereiteten (Basis für alles war Reis und dann dazu verschiedene Saucen). Für mich klingelte der Wecker „erst“ um 05:00 Uhr. Am Vormittag besuchten wir den „Jaya Sri Maha Bodhi“, einen ca. 2000 Jahre alter Bodhibaum, der als ältester Baum Asiens gilt. Für Buddhisten ist dieser Ort eine sehr wichtige Pilgerstätte, da der Baum der Legende nach ein Ableger des Baums ist, unter dem Buddha seine Erleuchtung erhalten hat. Nach dem zusätzlichen Besuch einer nah gelegenen Stupa, ging die Fahrt weiter in den Norden, wo wir auf der Halbinsel „Mannar“ (keine 20 km vor Indien) einen Stopp einlegten, um einen weiteren Baum mit fast 20 Metern Umfang zu bestaunen. Am Nachmittag kamen wir in Jaffna an. Kurz nach der Ankunft startete die Besichtigung. Das erste Highlight war ein großer hinduistischer Tempel, in dem gerade eine Zeremonie mit viel Feuer und fremd klingender Musik abgehalten wurde. Weiter ging es mit der Besichtigung von alten Bauwerken der Niederländer, sowie dem „Point Pedro“, dem nördlichsten Punkt Sri Lankas. Am Abend besuchten wir eine christliche Einrichtung, welche dem Children Center recht ähnlich ist, nur auf christlicher Basis. Dieser Besuch war für Rev. Wipassi einer der Hauptgründe für die Reise nach Jaffna, da wir dort auch auf den Pfarrer/Leiter der Einrichtung trafen, den Rev. Wipassi zuvor bei einem Meeting in Colombo kennen gelernt hatte.

Am Folgetag, Dienstag dem 16.01, fuhren wir mit dem Boot auf zwei vorgelagerte Inseln, die zwischen Sri Lanka und Indien liegen. Auf Delft besuchten wir einen Stützpunkt der Navy und die dazugehörige Schneiderei. Ein Teil der tamilischen Inselbewohner und der dort stationierten Navygruppe waren eine Woche zuvor nach Matara gereist, um den dortigen Regenwald zu besuchen und hatte auf dem Tempelgelände übernachtet. Bei einer Rundfahrt über die Insel gab es vor allem Ruinen der Niederländer zu begutachten. Spannend für mich war zu sehen, dass beinahe jedes Bauwerk aus toten Korallen bestand. Danach ging es zur nächsten Insel „Nainativu“. Nach der Besichtigung des dortigen buddhistischen Tempels kehrten wir zurück in die Unterkunft.

Da wir alle sehr erschöpft waren von den letzten Tagen, schliefen wir die meiste Zeit auf der Rückfahrt, wobei wir noch einen Stopp bei einem Kriegsdenkmal einlegten. Bei dem Denkmal ging es um den Konflikt zwischen den Singhalesen und Tamilen, der erst 2009 beendet wurde. Der Unterschied zwischen den Singhalesen und Tamilen wurde mir am meisten bei der Sprache vor Augen geführt, da sie, obwohl sie alle in einem Land leben, sich aufgrund der verschiedenen Sprachen oft nicht verständigen konnten (eventuell etwas über Englisch).

Die nächsten zwei Tage am Children Center waren bestimmt von Unterrichtsvorbereitungen, sowie dem Unterrichten der Englischklasse.

Am Samstag hatte ich wieder meine vier Deutschklassen. Doch zuerst stand die Morgenzeremonie mit einigen kleinen Ansprachen und den beiden Nationalhymnen auf dem Plan. Die 6. Klasse lernte Begrüßungen sowie erste Zahlen. Für die Klassen 7,8 und 9 ging es um Adjektive. Erschöpft, aber happy ließ ich den Tag mit den Andern im Office ausklingen und nahm an dem samstagabendlichen Gebet unter dem Bodhibaum teil.

Insgesamt waren die letzten zwei Wochen doch sehr erlebnisreich und ich bin froh, dass die kommende Woche etwas ruhiger zu werden scheint.

Bis bald.

Euer Pablo

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Ein neues Jahr und mein erster Unterricht

Da ich nun bereits vier Wochen am Tempel bin, ist es mal wieder Zeit mich hier zu melden.

Den Vormittag des 26.12. nutzte ich, indem ich mich runter in die Stadt fahren ließ (der Tempel liegt etwas außerhalb von Matara auf einem Hügel). Dort angekommen, hatte ich die Möglichkeit ein paar Dinge des täglichen Gebrauchs einzukaufen. Außerdem besuchte ich ein Kloster, welches auf einer kleinen Insel vor der Stadt liegt. Dort hatten nämlich Sardha und Kashapa, die beiden jüngsten Mönche, Unterricht für die nächsten zwei Tage. Kurze Zeit später, nachdem ich wieder zurückgekommen war, kamen die vier ThailänderInnen aus Deutschland am Tempel an. Für diese stand in der kommenden Nacht der Rückflug nach Thailand bzw. Deutschland an. Da sie einige Souvenirs erstanden hatten, bestanden die nächsten zwei Stunden aus Ein- und Umpacken. Zusammen mit Rev. Wipassi fuhren sie schließlich nach Colombo zum Flughafen.

Die nächsten zwei Tage gab es nichts wirklich zu tun. So vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen oder etwas Joggen, was jedoch aufgrund der Hitze recht anstrengend war. Am zweiten Tag war das Office auch wieder offen, sodass ich dort einige Zeit verbrachte.

Am Freitag buchte ich dann meinen Hin- und Rückflug nach Kuala Lumpur. Denn nach meiner Zeit in Sri Lanka werde ich noch zusammen mit Freunden zwei Wochen Malaysia bereisen, bevor mein Studium Mitte März in Deutschland beginnt. Über den Mittag erarbeitete ich zusammen mit Visudhdhi einen englischen Zeitungsartikel, über welchen wir anschließend diskutierten. Die restliche Zeit des Tages verbrachte ich erneut im Office mit Gayan & Co.

Einen Teil des Samstags arbeitete ich im Office an einem Video. Geplant ist von meinen Erlebnissen in Sri Lanka ein Video zu erstellen, welches nach Fertigstellung auch auf der Homepage des „Karlsruher Children Center“ erscheinen soll. Am Abend nahmen mich Gayan und Nadun spontan zu einem großen, alljährlichen Fest an einem nahen Tempel mit. Das Ganze erinnerte mich ein bisschen an einen exotischen Fastnachtsumzug. So standen viele Menschen an der Straße und beobachteten, wie sich die Prozession aus reich verzierten Tänzern, Musikern und Elefanten die Straße entlang zog.

Am darauffolgenden Tag stand Silvester vor der Tür. Gegen Mittag fuhr ich zusammen mit Rev. Wipassi und den vier anderen Mönchen nach Colombo, in den bereits bekannten Tempel. Dort feierten wir Silvester, sowie den Geburtstag des dortigen „Chefmönchs“. Das eigentliche Neujahr wird im Buddhismus jedoch erst im April gefeiert, da man sich nach dem Mondkalender richtet. Nach dem Ablegen von Opfergaben unter dem Bodhibaum, wurde gemeinsam gebetet. Während des Betens waren alle mit einem weißen Faden verbunden, wie ich es schon damals bei Naduns Familie erlebt hatte. Das Gebet endete damit, dass man von einem der Mönche gesegnet wurde, indem man ein weißes Armbändchen umgebunden bekommen hat. Abschließend wurde für alle Essen und Trinken verteilt, die Mönche bekamen jedoch nur zu trinken. Für sie ist es nämlich generell nur erlaubt bis 12 Uhr zu essen und dann erst am nächsten Morgen wieder.

Die anschließende Nacht war Vollmond. Im singhalesischen Buddhismus ist der Vollmond ein wichtiges Ereignis, sodass am Tag nach dem Vollmond immer ein Feiertag ist. So soll Siddhartha (Buddha) vor circa 2500 Jahren Sri Lanka das erste Mal bei Vollmond betreten haben, weswegen es heutzutage noch ein wichtiges Ereignis ist. Aufgrund dessen klingelte mein Wecker am nächsten Morgen um kurz nach sechs in der Früh. Die darauffolgende Zeremonie „Pirith Chanting“, bestand daraus Opfergaben unter dem Bodhibaum auszulegen und zu beten. Den restlichen Tag mussten Vorbereitungen für den Abend getroffen werden. Nach Sonnenuntergang war nämlich eine Neujahrszeremonie geplant, die das Anzünden vieler Ölkerzen beinhaltete. Jeder Besucher hatte die Möglichkeit, für sich und seine Familie Kerzen zu entzünden. Gegen 18:30 Uhr startete die Zeremonie. Erneut wurden gemeinsam Opfergaben unter dem Bodhibaum ausgelegt. Das Anzünden der mehreren hundert Kerzen im Dunklen war ein sehr besonderes Erlebnis und verbreitete eine schöne Atmosphäre. Nach dem anschließenden Gebet war die Zeremonie beendet.

Am Dienstag waren die Ferien der Schulkinder vorbei. Das gleiche galt auch für die jüngeren Mönche, die alle drei, bis auf Visudhdhi nun bei der Schule schlafen und nur noch am Wochenende zum Tempel kommen. Den Vormittag war ich im Office, wobei ich meinen singhalesischen Wortschatz etwas erweitern konnte und meinen nächsten Blog begann. Gegen Nachmittag war mit Rev. Wipassi abgesprochen, sich mit einer Deutschlehrerin über meinen kommenden Unterricht zu unterhalten. Wie sich später dann jedoch herausstellte, konnte diese nicht erreicht werden. Ergebnis war, dass ich unerwartet meiner neuen Englischklasse gegenüber saß, ohne einen richtigen Plan zu haben, was hier gerade eigentlich geschieht. Nach gegenseitigem Vorstellen wurde der Unterricht auf dienstags und freitags festgesetzt. Die Schüler dieser 11. Klasse haben im Dezember 2017 Prüfungen geschrieben und müssen nun bis Ende März 2018 auf ihre Noten warten, bevor sie wieder den normalen Unterricht in ihrer Schule besuchen können.

Die nächsten zwei Tage hatte ich genug Zeit meine ersten Unterrichteinheiten zu durchdenken und vorzubereiten. Außerdem schaffte ich es, mir einen Roller für die nächsten zwei Wochen  zu mieten, was gar nicht so einfach war, da hier gerade Hauptreisezeit ist und jene dadurch sehr begehrt sind. So habe ich nun die Möglichkeit etwas unternehmen zu können, wenn es nichts zu tun gibt.

Am Freitag um 14 Uhr war es dann so weit. Den ersten Unterricht hatte ich mir so aufgebaut, dass ich die Doppelstunde mit einem kleinen Spiel begann. Darauf folgte die Fragestellung „Wie beschreibe ich ein Bild?“, mit dem Hintergedanken die nächste Unterrichtseinheit Cartoons zu beschreiben/analysieren. Mein Ziel dabei ist, dass wir gemeinsam über die Kritiken der Cartoons diskutieren können. Meine neuen Schüler waren noch sehr zurückhaltend und ich musste sie mehrfach zum lauter Sprechen auffordern. Aber da es eine recht überschaubare Gruppe mit circa zehn Schülern und Schülerinnen ist, bin ich sehr zuversichtlich, dass sich das in den nächsten Stunden legen wird.

Ich bin nun gespannt auf die nächsten Unterrichtsstunden und hoffe, dass ich etwas vermitteln  kann. Meinen ersten Deutschunterricht werde ich voraussichtlich am 13.01. halten.

Bis zum nächsten Mal.

Euer Pablo

 

 

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Zeremonien und 20 Stunden im Auto

Nachdem wir am vorherigen Abend noch eine ganze Weile Bambusstämme zugeschnitten hatten, bestand der Samstag ebenfalls aus Vorbereitungen für den 17.12. Wir fertigten das Banner an, welches schlussendliche im Hintergrund der Bühne hängen sollte. Das machten wir, indem wir zunächst Schablonen ausdruckten und ausschnitten, um anhand dieser aus Styropor singhalesische Schriftzeichen anzufertigen und auszufeilen, bevor wir sie aufklebten. Auch wenn das Endprodukt echt klasse aussah, war es einiges an Arbeit für ein einziges Banner.

Am 17.12. stand dann die Zeremonie der „Dhamma school“ auf dem Programm. Zusammen mit den vier jüngeren Mönchen schmückten wir die Einfahrt des Tempels mit buddhistischen Flaggen. Im Laufe des Vormittags reisten einige Mönche an. Darunter befand sich auch eine Nonne, was mich doch überraschte, da ich davor noch nie von einem weiblichen Mönch gehört hatte. Pünktlich um 14 Uhr startete die Zeremonie. Entlang der Auffahrt bis hin zum Tempel standen Kinder, die mit kleinen buddhistischen Fähnchen winkten. Während die Mönche samt Schirmhalter die Gasse aus Kindern entlang liefen, führten professionelle Tänzer einen traditionellen Tanz auf. Dabei liefen sie immer vor den Mönchen her und trugen ihre reich verzierten Kostüme zur Schau. Wie auch schon bei der Feier des Kindergartens, durfte ich feierlich eine der Kerzen anzünden. Die darauffolgenden fünf Stunden bestanden aus Reden, Tänzen, Gesang und Überreichungen von Geschenken.

Den nächsten Vormittag verwendete ich darauf, meinen erste Blog hochzuladen. Erst dachte ich, dass es am heutigen Tag nicht besonders viel zu tun gäbe, doch dann mussten bereits Vorbereitungen für die „Karlsruhe scholarship awarding“ Zeremonie am 23.12. getroffen werden. Wir, also Gayan, Kanthi, die zwei Sekretärinnen Tesheema und Govindi sowie zwei weitere Helferinnen, verbrachten den restlichen Tag damit, Schulrucksäcke mit Materialien zu befüllen. Diese Rucksäcke hatte ich, wie schon im letzten Blog erwähnt, ein paar Tage zuvor zusammen mit Rev. Wipassi aus Colombo abgeholt. Wir bestückten sie mit allem wichtigen Equipment eines Schülers, also Stifte, Hefte, Zirkel, Radiergummi, etc. Da in Sri Lanka die Schüler an den Schulen Uniformen tragen, gab es auch noch Schuhe sowie Stoffe für die Uniformen.

Am nächsten Morgen fuhren Rev. Wipassi und ich mal wieder nach Colombo. Dort holten wir am Flughafen vier ThailänderInnen ab, die alle schon mal in Deutschland gewohnt haben oder noch wohnen. Darunter auch ein Mönch, der in einem Karlsruher Tempel lebt. Zusammen mit diesen setzten wir unsere Fahrt Richtung Norden nach Anuradhapura fort. Ich fungierte dabei als Übersetzer und Unterstützer von Rev. Wipassi. Am späten Abend kamen wir dort an, setzten die vier ab und fuhren die Nacht durch wieder den ganzen Weg zurück bis nach Matara. Dies fand ich etwas bedenklich für unseren Fahrer, der nach ca. 20 Stunden müde, aber froh am Tempel einfuhr. Nach der Ankunft blieben mir noch etwa zwei Stunden Ruhe, bis es die nächste Zeremonie gab, dieses Mal zu Ehren eines japanischen Spendenprogramms. Am Nachmittag half ich noch etwas bei den Vorbereitungen für die Zeremonie am 23.12., jedoch fiel ich dann bald erschöpft ins Bett.

Den Vormittag des nächsten Tages verbrachte ich zusammen mit Rev. Wipassi in Colombo. Dort musste ich meinen Rückflug umbuchen, weil es bei der ursprünglichen Buchung zu einem Missverständnis gekommen war, wodurch ich die Dauer meines dreimonatigen Visums in Sri Lanka überschritten hätte. Den Nachmittag verbrachte ich mit den anderen im Office, wobei es nur ein paar Kleinigkeiten zu tun gab.

Am darauf folgenden Tag gab es nichts groß zu tun, sodass ich die Gelegenheit nutzen konnte, meinen ersten Blog hoch zu laden. Gegen Nachmittag fuhr ich ins nahe gelegene Mirissa, wo ich mich mit Nicolas und Gina traf, um etwas die Strände zu genießen und gemeinsam zu Abend zu essen.

Heute war es dann so weit, der 23.12. mit der „Karlsruhe scholarship awarding“  Zeremonie war da. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen und alles schön her gerichtet. Bei der Zeremonie waren auch Nicolas und Gina dabei, sowie die vier ThailänderInnen. Wie auch schon bei der Zeremonie am 17.12. reisten einige Mönche von außerhalb an und zur Eröffnung wurde ein traditioneller Tanz aufgeführt. Erneut durfte ich eine Kerze entzünden, was eine große Ehre bedeutet. Auch diesmal gab es einige Reden, Tänze und Gesänge. Bei der Rede des thailändisch-deutschen Mönchs war ich wieder einmal als Übersetzer vom Deutschen ins Englische gefordert.

Der darauf folgende Tag war Weihnachten. Natürlich wird in einem buddhistischen Tempel nicht Weihnachten gefeiert, also schloss ich mich nach Absprache mit Rev. Wipassi, Nicolas und Gina an. Gemeinsam mit einer weiteren Deutschen machten wir einen Ausflug nach Galle und gingen etwas surfen. Am Abend nahmen wir an einem großen Buffet mit westlichem Essen teil. Eine sehr willkommene Abwechslung nach nahezu täglichem „Curry“, also Reis mit verschiedenen, meist scharfen Saucen. Die Nacht verbrachte ich im Hostel der dreien. Am Morgen verabschiedete ich mich von Nicolas und Gina, da sie nun noch ein paar Tage im Norden Sri Lankas unterwegs sein und die Insel dann ganz verlassen werden. Zurück im Tempel verbrachte ich ein wenig Zeit mit Nadun, Gayan, Visudhdhi und Mahanama, die mir verschiedene singhalesische Snacks zeigten.

Ich würde sagen, dass ich mich nun voll und ganz hier eingelebt habe. So schwitze ich vielleicht noch deutlich mehr wie die Einheimischen bei meist um die 30 Grad, doch habe ich hier schon einige Freunde gefunden.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Euer Pablo

Ps.: Dieser Eintrag kommt leider etwas verspätet, da es hier momentan Probleme mit dem Internet gibt.

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Meine erste Woche

Bereits vor einer Woche bin ich im Karlsruher Children Center herzlich empfangen worden. Doch fange ich lieber mal von vorne an.

Vor ca. 3 Wochen bin ich am 24.11.17 zusammen mit meinen Eltern in Colombo gelandet. Nach ein paar Tagen des Ankommens ist meine Mutter in eine einwöchige Ayurvedakur nach Beruwela gefahren. Mein Vater und ich sind zu einer einwöchigen Rundreise durch Sri Lanka aufgebrochen. Zuerst fuhren wir in den Norden nach Anuradhapura und schauten uns eine Vielzahl von Buddhistischen Heiligtümern an. Darunter befanden sich auch die größte Stupa Sri Lankas mit über 100m Höhe, sowie die älteste. Weiter ging es mit dem Bus nach Dambulla. Nachdem uns eine wilde Affenfamilie beim Frühstück zugeschaut hatte, ging es zur Besteigung von Sigiriya oder auch Löwenfelsen genannt. Über Candy mit seinen Sehenswürdigkeiten erreichten wir Ella nach einer wunderschönen Zugfahrt durch die Berge. Dort trafen wir wieder mit meiner Mutter zusammen. Es ging weiter in den Yala-Nationalpark. Zum Schluss verbrachten wir noch ein paar Tage nahe Tangalle an einem tollen Strand. Schließlich kamen wir am Vormittag des 09.12.17 ins Karlsruher Children Center, mein Dreh und Angelpunkt für die nächsten 10 Wochen.

Sigiriya

Ella

Tangalle

Nach einer kurzen Begrüßung wurden wir mit Blumen ausgestattet und Nicolas und Gina (zwei Volontäre eines anderen, nah gelegenen buddhistischen Klosters) zeigten uns das Tempelgelände. Im Anschluss gab es im Rahmen einer Geburtstagsfeier, zu der wir überraschend gefahrenwurden,  einen Snack mit verschiedenen singhalesischen Kleinigkeiten, die es alle zu probieren galt. Gegen Nachmittag fuhren meine Eltern in ein Hotel nach Mirissa und auch ich bekam meine Unterkunft gezeigt. Von jetzt an wohne ich am Tempel zusammen mit Wipassi und den vier anderen jüngeren Mönchen. Das war für mich schon eine große Überraschung, da ich die ganze Zeit damit gerechnet hatte in einer Familie zu wohnen. Der restliche Tag bestand aus einer allabendlichen Ehrung Buddhas unter dem großen Bodhibaum des Tempels. Nach dem Abendessen ging es früh ins Bett, geschafft von all den neuen Eindrücken.

Der nächste Morgen begann um 6:00 Uhr früh. Nach einer Tasse Tee kehrte ich zusammen mit den Mönchen das Tempelgelände und bekam anschließend etwas zu frühstücken, ab jetzt ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs. Heute hatten die Klassen 1-4 Prüfungen in dem Fach Buddhismus. Als erstes stand jedoch wieder eine Ehrung Buddhas zusammen mit den über 100 jungen Schülern und Schülerinnen auf dem Plan.

Am Montag machte ich zusammen mit meinen Eltern eine Whale-Watching-Tour bei Merissa. Neben einem Delfinschwarm gab es Schildkröten, fliegende Fische und als Highlight zwei riesige Blauwale zu bestaunen. Nach über sechs Stunden auf dem Boot, war es dann doch ganz schön wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Gegen Abend wurde ich überraschend zu einer Zeremonie  eingeladen. Diese sollte Nadun, der ebenfalls im Children Center aktiv war, einen guten Studienbeginn in Kandy bescheren. Der Hauptteil der Zeremonie bestand daraus, dass sowohl die Familie, als auch die drei Mönche mit einem weißen Faden verbunden wurden und dazu Gebete sprachen. Zum Schluss bekam ich dann noch einige Früchte von Naduns Familie geschenkt. Insgesamt eine sehr fremde, aber interessante Erfahrung.

Am Folgetag kamen nach der allmorgendlichen Routine meine Eltern nochmal zu Besuch, um sich von mir und all den anderen wie Rev. Wipassi zu verabschieden. Am Abend bekam ich eine sehr nett gemachte Einladung zum Konzert des Kindergartens, welches am darauffolgenden Tag stattfinden sollte.

Mit etwas Verzögerung begannen die zahlreichen kleinen Auftritte der 15 Kinder. Es gab immer wieder witzige Situationen, sodass eine heitere Stimmung sowohl bei den Zuschauern als auch auf der Bühne herrschte. Am Abend versuchte ich mich in meinen ersten spielerischen Lehrversuchen mit den beiden jüngsten Mönchen Sardha und Kashapa.

Einladung zum Konzert des Kindergartens.

Sardha und Kashapa

Der Donnerstag verlief recht ruhig. Den Vormittag verbrachte ich im Büro, wo ich dann auch meinen ersten Block anfing zu schreiben. Spontan nahm ich mein Mittagessen zusammen mit Nicolas und Gina sowie einem Engländer in Matara ein. Zurück im Children Center half ich zusammen mit den Sekretärinnen und Gayan das Bühnenbild für die große Zeremonie  am 23.12. vor zu bereiten.

Nach dem morgendlichen Fegen wurde mir dann doch recht spontan mitgeteilt, dass es für mich in 15 Minuten nach Colombo gehen würde. Zusammen mit Rev. Wipassi und dem Fahrer holten wir 250 Rucksäcke für einen Großteil der Schüler des Children Centers ab. Außerdem besuchten wir in Colombo einen Tempel, in dem wir etwas Verpflegung bekamen. Dort wurde ich auch eingeladen an einem der kommenden Wochenenden an einer Meditationseinheit teil zu nehmen – mal schauen, was daraus wird. Nach dieser netten Begegnung, ging es dann wieder zurück nach Matara. Direkt im Anschluss schnitt ich in der nun schon etwas vertrauten Gruppe und zusätzlich zwei Lehrerinnen  Stoffe für die Schüler zurecht. Danach besorgten wir noch zwei große Bambusstäbe, die wir für die als nächstes kommenden Zeremonien bereits am 17.12 brauchen würden. Bei dieser Zeremonie geht es um die „Dhamma school“, welche praktisch den Buddhismus lehrt, wie mir erklärt wurde.

Gayan, Visudhdhi und Buddhika beim Bambus holen.

Alles in allem kann ich auf eine sehr ereignisreiche Woche zurückblicken, in der ich, für eine so kurze Zeit, vieles erlebt habe. Ich muss zugeben, dass ich nicht im Geringsten damit gerechnet hatte, mit den Mönchen zusammen zu leben und ich war mir anfangs auch nicht sicher, wie ich das finden sollte. Nun kann ich aber sagen, dass das Unbekannte sehr spannend ist und alle sehr bemüht um mich sind, um es mir so angenehm wie möglich zu machen. So begleitet und versorgt mich Mönch Visudhdhi momentan viel, der ebenfalls 19 Jahre alt ist. Obwohl hier momentan eigentlich Ferien sind wird es die nächsten zwei Wochen einiges zu tun geben, wovon ich dann natürlich bald wieder berichten werde.

Bis dahin.

Euer Pablo

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